Las Lajas

Direkt an der Grenze zu Ecuador bei Ipiales mussten wir unbedingt noch einen Abstecher zur Pilgerstätte Las Lajas machen. Auch hier erwies sich unsere Overlander-App mal wieder mit dem Tipp für einen gratis Übernachungsspot auf dem bewachten Parkplatz der Seilbahn inkl. WiFi sehr hilfreich. Ich liege bereits bettfertig in unserem Zelt im Zelt. Denn unsere Vorgänger haben ein separates Moskitonetz eingebaut, sodass man alle beiden Eingänge bei Bedarf öffnen kann. Aber daran war momentan nicht zu denken, denn es regnet draußen bei recht kühlen Temperaturen. Plötzlich bewegt sich mit einem lauten Geräusch das Auto unter mir. “Andreaaaas” rufe ich aufgeschreckt. Keine Antwort. Ich fummle an dem Reißverschluss des Moskitonetzes, der sich genau jetzt verheddert. Aber mein Kopf passt durch. Dann öffne ich in Panik den lädierten Reißverschluss vom Außenzelt, der sich prompt an anderen Stellen öffnet, nur nicht da wo ich will. Ich zwänge meinen Kopf raus und realisiere, dass ein anderes Auto unseres küsst. Ich fühle mich wie in einem Spinnennetz gefangen. Mit dem Kopf zuerst – wie soll ich da die Leiter benutzen? Ich brülle den Autofahrer an (auf Deutsch natürlich), der das völlig ignoriert und wegfährt. Endlich habe ich mich aus dem Nadelöhr im Nachtgewand rausgezwängt, um den Schaden zu begutachten. Knutschfleck mit Beule $?%!*€!  – aber immerhin noch fahrtauglich. Das Hauptproblem besteht nun darin, bei Regen den Reißverschluss zu reparieren. (“Andreaaaas…”)

Am Morgen geht es mit der gefühlt langsamsten Seilbahn der Welt zumindest Santuario de Las Lajas. Diese Kirche ist schon seit dem 18. Jahrhundert ein Wallfahrtsort und hübsch anzusehen.

Las Lajas

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Die einzige Verbindung von Pasto nach Mocoa führt über die Trampolín de la muerte (Trampolin des Todes – sie hat den Beinamen, eine der gefährlichsten Straßen Südamerikas zu sein). Aus der Beifahrer-Perspektive bin ich nicht nur viel näher am 400m steilen Abgrund, sondern habe auch Zeit den Namen gedanklich mit Phantasieszenarien auszumalen. Ich bin dankbar für den Nebel als Puffer zwischen mir und den endlosen, nicht sichtbaren Tiefen. So empfand ich die Bergtour mit unzähligen Kurven und der Schotterpiste letztlich dann doch nicht so schlimm wie erwartet.

Las Lajas

Die Laguna de la Cocha ist ein wunderbarer, tiefer Bergsee. Leider regnet es und es ist eisig kalt.

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Apropos See, hier noch ein paar Fotos aus Ecuador nahe der kolumbianischen Grenze. Es wäre schade, wenn diese auf der SD-Karte ihr Dasein fristen, deshalb bekommen sie hier ein Plätzchen.

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