Mekong (Kambodscha 4)

Bei dem Wort Mekong habe ich gleich Bilder im Kopf: Apocalypse Now. Diesen Dschungelfluss wollten wir erleben am besten mit dem Boot. Eine 3-Tagestour war schnell gebucht. Unsere Rucksäcke blieben inklusive eingestelltem Wecker im Quartier der Gastgeber. Der Wecker war mein Tablet und das Tablet war im Packsafe und der Packsafe war im Rucksack und der Rucksack war in der Stube der Kambodschaner und Wecker war sehr ausdauernd … bis der Akku alle war. Tut mir jetzt noch leid, wenn ich daran denke.

Aber nun zu unserer Tour. Wir fuhren mit einem Minibus über  staubige Pisten in den äußersten Norden Kambodschas, es stiegen immer wieder Leute ein und wieder aus und wieder ein und wieder aus. Endlich kamen wir nach der kleinen Tortour in dem kleinen Ort Preah Rumkel an (Könnt ihr ja mal googlen) Wir übernachteten in einem sogenannten Homestay bei Dorfbewohnern – privater und authentischer geht es nicht. Bei einem kleinen Spaziergang durch den Ort winkten uns alle fröhlich zu. Und wir kamen zu der Erkenntnis: nicht wir schauten den Ort an, sondern der ganze Ort schaute uns an. Gemeinsam mit unserer Gastgeberin bereiteten wir das Abendessen zu und bezogen unser Nachtquartier.

Am nächsten Morgen ging es mit einem kleinen Boot und Mr. Hen auf dem Mekong flussaufwärts zur Grenze von Laos. Hier bildet der Mekong ein großes, vierzig Meter tiefes Becken, in dem wir zwei der wenigen verbliebenen Irrawaddi-Flussdelfine erspähen konnten. Weiter ging es stromaufwärts unter kreisenden Adlern.  An einer Uferstelle, wo eine Familie mit vielen Kindern unter einfachsten Bedingungen lebte stiegen wir aus dem Boot. Von dort ging es dann zu Fuß in den Dschungel an riesigen Bäumen vorbei zu spektakulären Wasserfällen.

Nachmittags ging es dann wieder flussabwärts. In dem kleinen Dorf O’ Svay stiegen wir auf drei Kanus um und paddelten durch den floating forest. Überfluteter Wald deshalb, weil der Mekong-Pegel bis zu 10 Meter anschwellen kann. Wir waren in der Trockenzeit da und konnten mitten durch das Wurzelwerk der mächtigen Bäume durchfahren.

Mekong (Kambodscha 4)

Und dann, ja … ich kann es selbst kaum glauben, wir waren im Mekong baden und leben noch … uns haben keine Krokodile aufgefressen und keine Parasiten befallen. Nein, die Monster kamen später an unerwarteter Stelle.

Mekong (Kambodscha 4)

Das Abendessen wartete. Auf einer wunderbaren Terrasse direkt am Mekong war für uns eingedeckt. Die Sonne ging unter und wir saßen nun unter der wohl einzigen Lampe weit und breit. Milliarden von Insekten fanden das so anziehend, dass sie uns beim Abendessen Gesellschaft leisteten. Unmöglich den Mund zu öffnen und nicht löffelweise die Viecher zu verschlucken. Wir hatten an diesem Abend eine sehr eiweißhaltige haltige Kost.

In unserer Homestay-Bretterbude lauschten wir der kambodschanischen Hochzeitsmusik, die gefühlt direkt neben uns dröhnte und versuchten zu schlafen.

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