So, jetzt kommt eine kleine Städte-Tour und laaaaange Autofahrten.
Mongui
Villa Leyva
Bogota
Und dann endlich wieder in die Natur. Andreas wählte eine Alternativroute, die Google nicht kannte, aber auf der guten alten Landkarte aus Papier eingezeichnet war. Die einzige Unsicherheit war, ob es die Brücke über den Fluss auch wirklich (noch) gibt.
Also ging es wieder Offroad – allerdings diesmal auf einer erstaunlich gut befahrbaren Straße immer am Fluß Magdalena entlang und durch kleine Dörfer. Bis wir schließlich einen sackfinsteren, in Stein gemeißelten Tunnel durchquerten. Großes Hurra … eine Brücke führte über den Fluss und präsentierte sich im schönsten Abendlicht.
Wir waren auf dem Weg zur Tatacoa-Wüste. Anstelle von Bäumen verzierten meterhohe Kakteen die Landschaft. Jetzt sind wir so richtig angekommen in der Indianerfilmkulisse.
Nach den Hotelaufenthalten freuten wir uns auf die Campingnacht. Direkt unter dem Eine-Millionen-Sterne-Dach. Hier gibt es kaum störende Lichtquellen und deshalb
auchzwei Observatorien. Unser einsames Plätzchen war windig und daher frei von Mücken und Sandfliegen. Zeit für ein paar Gläschen Rotwein in warmer Abendstimmung und das Sternekino…
Klar, ist es in der Wüste heiß. Deshalb starteten wir am Morgen noch vor dem Aufstehen zu einer keinen Tour. Die Sonne brannte erbarmungslos in der schattenlosen Welt aus gigantischen Kleckerburgen.
Heimlich war ich froh, als wir versehentlich eine Abkürzung zu unserem Auto nahmen. Die Mittagszeit kann man schließlich auch ganz entspannt in einer Taverne verbringen. Am späten Nachmittag der zweite Versuch – diesmal im roten Gestein mit wunderbarem Licht und ab und zu einem schattigen Plätzchen. Man mag gar nicht glauben, dass es hier mehr regnet als bei uns. Nur verdunstet alles relativ schnell wieder und lässt so die skurrilen Formationen entstehen.
Der Name Tatacoa kommt übrigens von einer ursprünglich in der Wüste heimischen, aber inzwischen ausgestorbenen Schlangenart.
Melocactus curvispinus heißt dieser Kaktus. Die Früchte schmecken wie süße Stachelbeeren, meinte Andreas. Später habe ich nachgeschaut und bestätigt – ja, man kann sie essen.