Next stop: Uyuni

Ausgestattet mit genügend Bargeld und Reiseproviant sitze ich im Bus Richtung Salar de Uyuni. Kilometer um Kilometer winden wir uns in die Berge. Nach drei Stunden etwa fahren wir durch eine der höchstgelegenen Großstädte der Welt. Potosi – einst reich geworden durch Silberabbau der Inkas und ausgebeutet durch die Kolonialmacht -bietet den Einheimischen nun noch klägliche Erträge im Bergbau unter erbärmlichen Bedingungen.

Next stop: Uyuni

Über 4.000 Meter bin ich nun hoch – ich horche in meinen Körper rein: Kein Kopfschmerz, keine Übelkeit, kein Erbrechen und kein Schwindel. Scheint ja zu funktionieren mit meiner Höhentauglichkeit.

Next stop: Uyuni
Next stop: Uyuni
Next stop: Uyuni
Next stop: Uyuni

Die Landschaft ist faszinierend. An irgendeinem Parkplatz machen wir Rast. Fast alle Einheimischen aus dem Bus kehren in die kantinenähnliche Anlage ein. Und da ich nicht weiß, wann ich die nächste warme Mahlzeit bekomme, geselle ich mich ebenfalls dazu und esse – wer hätte das gedacht – Reis mit Hühnchen. Es ist schon erstaunlich, wie man auf Reisen Hygienestandards völlig ausblenden kann.

Next stop: Uyuni
Next stop: Uyuni

Ein paar Stunden später stehe ich mit meinen zwei Rucksäcken wie ein Maulesel beladen und wie eine Matroschka eingepackt an der Busendstation. Die wenigen Taxis wurden von den Indigenas und ihren tausend Taschen okkupiert. Ich marschiere los. Eine ziemlich öde Stadt. Breite, staubige Straßen und kaum Leute zu sehen. Plötzlich realisiere ich, dass ich in die falsche Richtung laufe. Inzwischen ist es dunkel und eisig kalt.
Mit Mühe finde ich mein gebuchtes Hotel. Mein Bett ist aus Salzsteinen gemauert, aber zum Glück gibt es eine Heizung. Die ist zwar noch ziemlich kalt, aber eine warme Dusche tut es auch, denke ich erst. Allerdings ist mir nach dem lauwarmen Dusch-Getröpfle noch kälter als vorher.
Ich packe meine Tasche für die kommenden drei Tage und freue mich schon auf die gebuchte Tour in die Salzwüste. Das restliche Gepäck kann ich hier im Quartier lassen.

Es ist noch früh am Abend und so beschließe ich, nochmal in die Stadt zu gehen. Uyuni ist auch ohne Gepäck ungemütlich. An der Hauptstraße gibt es einige Imbiss-Restaurants. Ich gehe dorthin, wo die meisten Einheimischen drin sind: Ich setze mich und verstehe auch bald das System. Bei dem Mann an der Tür muss man Getränke holen und das Essen bezahlen. Links bei dem Damen dann anstellen und das Essen abholen. Scheinbar wecke ich durch meine Anwesenheit bei anderen alleinreisenden Touristen Vertrauen in die Qualität der Gastwirtschaft. Und so fragt mich der Eine oder Andere wie das hier funktioniert. Beflissen erkläre ich wie es funktioniert. Buen apetito: pollo con arroz! (Guten Appetit: Hühnchen mit Reis)
Mein Zimmer ist inzwischen mollig warm. Ich stelle mir den Wecker und falle bald in den Schlaf.

 

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