… und es geht weiter (Vietnam 5)

Heute ist Weiterfahrt angesagt, aber erst am Nachmittag. Wir hatten also Zeit für Hoi An. Die Mädels wollten auf Shoppingtour gehen – wir brauchten auch noch ein paar Mitbringsel. So schlenderten wir durch die historische Altstadt mit engen Gassen Märkten und Tempeln. Überall Menschenmassen, aber vor allem Einheimische, die die Tage nach dem Tet-Fest nutzten, ihrem Glauben zu huldigen. Mit der Kamera fühlte ich mich da manchmal ganz schön fehl am Platz.

... und es geht weiter (Vietnam 5)

... und es geht weiter (Vietnam 5)

... und es geht weiter (Vietnam 5)

... und es geht weiter (Vietnam 5)

Vereinzelt sah man Frauen mit den typischen vietnamesischen Hüten, einem Stab über der Schulter und auf jeder Seite einen Korb. Eine von ihnen rief mir „Foto Foto“ zu und schwupp stülpte sie mir auch schon die Last auf die Schulter. Ich ließ sie gewähren, obwohl ich genau wusste, dass sie nur ihre überteuerten Früchte an uns verkaufen wollte. Wir handelten den Preis minimal herunter und genossen den leckeren Snack.

... und es geht weiter (Vietnam 5)

Unser Hunger führte uns schließlich in eine große Halle mit verschiedenen Schauküchen-Ständen. Wie sich herausgestellte, war dies eine Ausbildungsschule für Köche. Wir durften Platz nehmen und uns auf einem Tablett die Speisen aussuchen. Es gab sowohl exotische als auch traditionelle Küche. Meins war super lecker aber sau-scharf.

... und es geht weiter (Vietnam 5)

Dann wurde die Zeit knapp wir radelten schnell nach Hause, denn unser Bustransfer wollte uns halb fünf abholen. Wir waren zwar nicht pünktlich, aber die bereits wartenden Mädels bestätigten, dass noch kein Taxi in Sicht gewesen war. Das wollte sich auch nicht ändern, sodass sich langsam leise Zweifel an unseren Buchungskünsten einschlichen. Beinahe wären wir sogar mit dem Falschen mitgefahren! Nein, noch ein halbes Stündchen durften wir länger warten… Dass man immer vom Hotel abgeholt wird ist ein prima Service, der einzige Nachteil ist nur, dass man sich bei Nachfragen an absolut niemanden wenden kann (Kommt das Taxi noch? Haben wir tatsächlich gebucht? Wie lange dauert es noch???). Irgendwann war es jedoch so weit, auf die Asiaten ist einfach Verlass.

Als wir unseren Sleeping-Bus betraten, stellten wir fest, wie miefig es dort drin war – kein Wunder – die Wartenden im Bus atmeten uns seit drei Stunden die Luft weg. Aber im Prinzip waren wir froh, dass wir überhaupt noch einen Transfer bekommen haben. Schließlich sind öffentliche Verkehrsmittel rund um das Tet-Fest stets ausgebucht und dreimal so teuer. In diesem ziemlich abgeratzten Bus waren nur Backpacker. Scheinbar denken die Vietnamesen, dass die Rucksacktouristen ja sowieso immer so verschlissen und stinkend durch die Gegend rennen und dieser Bus deshalb völlig ausreichend ist… Nach zwei Stunden machten wir Toilettenpause in einer der (dem Bus ebenbürtigen) Raststätte. Die scheußlichste der gesamten Reise. Der Fahrer machte eine Stunde Pause und aß sein Abendbrot. Im Bus war die Klimaanlage aus, sodass ich bald unter Atemnot litt und draußen wartete. Mittlerweile war noch eine vietnamesische Familie zugestiegen und belegte nun die Liegestühle der Toilettengänger. Verblüfft fragte der Holländer „Soll ich jetzt die ganze Fahrt über stehen???“ Anflug von Panik beim Fahrer? Fehlanzeige! Er telefonierte in aller Ruhe weiter, aber immerhin jetzt mit laufender Klimaanlage. Irgendwie schien man später auch eine Lösung gefunden zu haben, denn der Bus fuhr endlich los.
Die Straßen glichen übrigens zum Teil einer Kraterlandschaft. An Schlaf war nicht zu denken. Über das Bordfernsehen trällerte vietnamesische Techno-Musik, mal wieder mit viel zu lautem Bass. Danach folgten dann asiatisches Kontrastprogramm: Schlagerschnulzen. Fast so, als wolle man die Touristen zum vietnamesischen Pop bekehren. Endlich Licht aus und schlafen. So gut wie es ging in der Rumpelkiste.

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