London mit Harry Potter

Die Generation Potter wird erwachsen. Es ist lange her, als das erste Harry Potter Buch auf dem Geburtstagstisch lag. Inzwischen sind alle Harry Potter Bücher verfilmt, Hörbücher tausende mal gehört und der Abschied fällt schwer. Nicht nur von dem Wegebegleiter und Held sondern auch von der eigenen Kindheit. Erwachsen ist man ja ab 18. Also hatten wir für diesen besonderen Geburtstag eine passende Geschenkidee. Nein, nicht einen selbstgeschriebenen achten Teil – sondern eine zauberhafte Reise nach London in die Harry Potter Studios.

Flashback: Mit einer Stunde Zeitverschiebung landeten wir kurz vor Mitternacht in der britischen Hauptstadt. Genau aus diesem Grund hatten wir uns eine Unterkunft in der Nähe des Flughafens ausgesucht. Aber dahin kommt man nur mit einem fahrbaren Untersatz. Mit Mietwagen im Linksverkehr – das kann man ja schlecht vorher in Deutschland üben?!!? Gott sei Dank waren nur wenige Autos unterwegs, da kracht es nicht gleich, wenn man den Kreisverkehr ausversehen falsch herum fährt.
In unserem hübschen Cottage ließen die Gastgeber Tür und Tor offen, so dass wir Niemanden um diese späte Uhrzeit stören mussten.
Ausgeschlafen, gefrühstückt – danach ging es endlich in die Harry Potter Studios.

Man kann auch mit den Bussen aus der Londoner City anreisen, die entspannte und günstigere Variante bei vier Personen ist jedoch der Mietwagen.  Außerdem sollte man wissen, dass die Tickets für die Harry Potter Studios nur vorher im Internet mit konkreter Zeitangabe buchbar sind, vor Ort gibt es keinen Ticketverkauf.

Mit Audioguide und Eintrittskarte stellten wir uns  in die Warteschlange, welche nach einer Viertelstunde in den ersten Raum gelassen wurde.  Auf in die Harry Potter Welt… Jetzt kommt keine langweilige Beschreibung der Ausstellung. Seht euch die Fotos an! Am Besten ihr fahrt selbst hin – es lohnt sich.  Circa zwei Stunden werden für den Rundgang empfohlen, wir haben 5 Stunden gebraucht! Uns hat es ausgesprochen gut gefallen, auch wenn wir zwei „Alten“ keine Hardcore Potter Fans sind.

Während der Rushhour machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel in der Innenstadt Londons. Im Dunkeln, bei Regen, auf einem fünf spurigen Kreisverkehr wusste nicht mal mehr das Navi, wo wir hin mussten – falsche Abfahrt, schwupp landeten wir auf einem Highway und fuhren 20 Meilen bis zur nächsten Ausfahrt, um wieder wenden zu können. Das passierte uns natürlich gleich zweimal – Nein das war nicht LUSTIG. Ärgerlicherweise war das Hotel  nur fünf Autominuten vom besagten Kreisverkehr entfernt…
Das Schönste an der englischen Gastfreundschaft ist, dass immer Tee und Kaffee auf den Zimmern zur Verfügung steht. Genau das brauchte ich jetzt: einen linksgerührten Beruhigungstee.

Dass unser Hotel über einen kostenfreien Parkplatz verfügte, war Bedingung meiner Buchung, denn diese sind in einer Großstadt wie London Mangelware und deshalb teuer. Wir ließen das Auto stehen und besorgten uns für den nächsten Tag eine Day Travel Card, für satte 12 Pound pro Person. Die Tickets können übrigens nicht im Bus gekauft werden, sondern nur in Bahnhöfen oder  entsprechenden Shops.London-_Piccadilly

 

Am nächsten Tag sind wir wieder im Harry Potter Modus. Ein Guide führte uns zu Fuß zu den Filmdrehorten in London. Allein hätte man diese Plätze wahrscheinlich nie gefunden oder erkannt.  Man erfährt interessante Storys vom Filmdreh, den Schauspielern und besucht ehemalige Filmsets. Auf einem iPad bekamen wir jeweils die entsprechenden Filmausschnitte zu sehen. Mit einem gemeinschaftlich raunenden „Aaahh“ erinnerte sich das Publikum der Tour an die Filmszenen, wie zum Beispiel den Eingang zum Tropfenden Kessel oder zum Zauberminsterium. Eine große Herausforderung für das Filmteam war, den dreistöckigen „Fahrenden Ritter“ an die Drehorte in London zu bringen. Der Bus passte nicht durch die  vielen Tunnel.
Die Warner Bros Studios scheuten auch für die Filmpremieren keine Kosten und Mühen. Der Schauspieler Daniel Redcliff war zum geplanten Filmstart an einem New Yorker Theater unter Vertrag. Die Filmstudios kauften kurzum alle Platzkarten auf, um Redcliff nach London einzufliegen.
Übrigens kommt man bei der Tour auch gleich an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Londons vorbei z.B. die St. Pauls Kathedrale, Millennium Bridge, Tate Modern, Borough Market, Leadenhall Market und Monument.
Endstation war das Gleis 9 3/4. Wer sich in der Reihe anstellt kann ein Foto am nachgebauten Set eines Souvenirshops machen. Der eigentliche Drehort war hingegen unspektakulär.

Mit der Bahn fuhren wir zurück, um die St Pauls Kathedrale von innen zu besichtigen. Leider mussten wir auch eine halbe Stunde vor Schluss noch den vollen Eintritt bezahlen. Wir rannten förmlich die unendlich erscheinenden Stufen hinauf. Doch auch in aller Eile beeindruckte uns der fantastischen 360° Panoramablick vom Kirchturm über die Skyline mit der Themse. Doch auch die prachtvolle Kuppel mit der Flüstergalerie in einer Höhe von 30 Metern war absolut sehens- und hörenswert! Die Flüstergalerie reflektiert den Schall an den gewölbten Wänden bis zur Gegenseite. Dadurch ist jedes geflüsterte Wort auf der gegenüber liegenden Seite zu verstehen. Doch um beim Harry Potter Thema zu bleiben, auch diese Kuppel wurde in einem der Filme eingebaut, dank Computertechnologie aber ohne Personen sondern nur als Hintergrundkulisse.
Übrigens findet jeden Samstag 17:00 der Choral Evensong in der St. Pauls Kathedrale statt. Wir waren also zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der Choral Evensong ist im Prinzip wie eine Messe, allerdings wird alles von einem ausgezeichneten Chor gesungen. Wir genossen eine wunderbare Atmosphäre in einer der größten (und schönsten) Kathedralen der Welt.

Die Londoner City bei Nacht: Im Winter wird es bekanntlich bei Zeiten dunkel. Da aber viele der Gebäude schön angestrahlt sind, lohnte es sich bei Big Ben, Westminster und Co vorbei zuschauen.

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Fazit: Die Harry Potter Filmstudios und eine geführte Harry Potter Tour durch London ist jedem Fan zu empfehlen. Mein Tipp zusätzlich ein oder zwei Highlights zur Besichtigung mit etwas mehr Zeit einplanen und die anderen im Dunkeln mit einem Spaziergang oder einer Stadtrundfahrt anschauen. Ein verlängertes Wochenende ist perfekt um sich einen ersten Eindruck von der Stadt zu verschaffen.

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