Unsere Quartierbuchung in Dalat stand unter keinem guten Stern, wir haben uns zu spät gekümmert und booking.com zeigte eine 95%ig ausgebuchte Stadt an. Das, was übrig blieb, war super teuer. Lange Recherchen ließen uns dann doch etwas finden. Wir nahmen über Facebook Kontakt mit den Vermietern auf, doch ehe wir auf deren Antwort reagieren konnten, verlagerte man uns dort als Alternative in ein Zelt und zwei Schlafsaal-Betten. Bei 1.500m Höhe kann es im Zelt schon mal kalt werden. Nun ja aber besser als nichts.
In Na Thrang hielt unser Bus an, alle mussten aussteigen und auf den Anschlussbus warten. Ein Becher Kaffee und eine Wartestunde später hielt gegen um sieben ein Minivan auf der anderen Straßenseite. Aber… wie bitteschön… sollten alle Leute aus dem Bus in dieses kleine Auto passen. Da mein Bedürfnis vorn zu sitzen entflammte, drückte ich Andreas meinen Rucksack in die Hand, denn alle warteten brav vor de Kofferraum, und mich auf die vordere Reihe mit vier Plätzen. Übrigens ist das Bedürfnis vorn zu sitzen, weniger eine Frage der Bequemlichkeit sondern vielmehr eine magenfreundlichere Art von A nach B zu kommen. Das war gut so, denn die 5 Leute die nicht mehr reinpassten, mussten sich schlussendlich Zweierplätze zu dritt teilen, sich in den Gang stellen oder es zwischen den ganzen Rucksäcken bequem machen. Ich witterte meine Chance auf den Beifahrerplatz, der zwar keine Tür nach außen hatte und nur über den Innenraum erreichbar war – aber das nahm ich in Kauf. Im vollgestopften Bus ging es dann in die Berge. Ich nahm eine meiner letzten Vomex und schlief fast die ganze Zeit.
Als wir ankamen bot die Dame vom Busoffice an, wer keinen Schlafplatz habe sollle sich bei ihr melden. Jaaa, dachten wir, es kann ja nur besser als ein Zelt werden. Schließlich führte sie uns mit dem Bus zu dem Quartier. 30 Dollar für ein Vierer-Zimmer waren ganz schön happig. Zum Glück gab es auch Schlafsaal-Plätze für 5 Dollar Pro Person. Nun denn, für ein Nacht war es okay.
Es war erst Mittag und wir entschlossen, mit dem Taxi in die Stadt dazu fahren. Unser Ziel: das verrückte Haus. Doch plötzlich hatten wir alle Hunger und wir sahen wie im Restaurant direkt gegenüber lecker aussehende Gerichte serviert wurden. So bestellten wir anschließend genau das Essen vom Nachbartisch. Die Kellner und der Koch waren ziemlich beschäftigt, sodass wir ganze 2 Stunden hier verbrachten. Später erforschten wir endlich (und gemeinsam mit tausenden Chinesen) das „verrückte Haus“. Das war eine Mischung aus Salvador Dalis Stil und dem Baukünsten von Hundertwasser.
Von da aus fuhren wir dann mit dem Taxi zur Blumenausstellung, die mit ihren Blüten und Gewächsen unserem Baumarkt Sortiment glich. Also das hätten wir uns im Prinzip sparen können.
Es wurde langsam dämmrig und wir schlenderten am See zurück auf der Suche nach dem Stadtzentrum, welches es als solches aber gar nicht gab (wie sich später herausstellte). TripAdvisor führte uns in eine nette Kneipe, wo wir uns Reiseberichte schreibend ein paar Stunden einquartieren. Ein Taxi für die Rückfahrt zu finden war nicht einfach, also nicht das es keines gab, aber scheinbar hatten wir nicht die richtige Technik. Als ich dann entdeckte, wie eine Frau am Taxi vor der Fahrt bezahlte, riss ich sofort die nächstbeste Tür auf und erkannte die Bereitschaft des Taxifahrers uns mitzunehmen. Doch wo waren meine drei Reisebegleitungen abgeblieben? Mist. Offenbar soweit entfernt, dass jedes Rufen, Pfeifen und Winken erfolglos war. Zum Glück sah sich Ellie suchend nach mir um und ich konnte Zeichen geben. Das Taxi ist inzwischen ein paar Meter weitergefahren, aber wartete Gottseidank auf uns.
Wir wollten nicht länger in Dalat bleiben. Denn was uns eigentlich hier her lockte, waren die sogenannten Elephant Wasserfälle.
Ein Taxi brachte uns zu den wunderbaren Naturschauspiel. Der Zugang führte uns zu Fuß über schmale Treppen hinab ins Tal. Bei Gegenverkehr warten wir als Deutsche selbstverständlich. Was aber, wenn es einen unerschöpflichen Nachschub von Chinesen gibt, die in die nach oben möchten? Keine Ahnung wo die alle her kamen. Von denen kam zumindest keiner auf die Idee jemanden (also uns) mal vorbei zu lassen. Egal wie eng es ist, ein Chinese kann sich immer dazwischen quetschen.
Umso wertvoller sind die Fotos, wo kein Chinese ins Bild springt oder als Accessoire herumsteht.
Die Tage letzten Tage unserer Reise sind gezählt. Und leider versiegen nun auch die Tagebucheinträge. Gut, dass Ellie etwas disziplinierter war und auch einen Blog geschrieben hat. Hier könnt ihr weiteres nachlesen: http://ellieaufweltreise.blogspot.com/2017/03/xin-chao-vietnam-im-schnelldurchlauf.html
Für uns ging es nach Saigon alleine weiter. Leider hatten wir keinen Fotoapparat dabei, so dass uns die Fotos fehlen. Auf jeden Fall ist ein Besuch im Nationaltheater zu empfehlen!
Bis zur nächsten Reise! Ciao Yvonne